Jusletter

Geschlossene Asylunterkünfte

Kompetenzen der Kantone und grundrechtliche Anforderungen

  • Autoren/Autorinnen: Markus Schefer / Vanessa Rüegger
  • Beitragsarten: Wissenschaftliche Beiträge
  • Rechtsgebiete: Ausländer- und Asylrecht, Staatsangehörigkeit. Bürgerrecht, Bund und Kantone, EMRK
  • Zitiervorschlag: Markus Schefer / Vanessa Rüegger, Geschlossene Asylunterkünfte, in: Jusletter 4. Mai 2015
Die Organisation der Asylunterkünfte stellt den Bund, die Kantone und die Gemeinden vor grosse Herausforderungen. In der Gestaltung der Asylpolitik treten die geltenden Verpflichtungen der Behörden immer wieder mit den Forderungen nach geschlossenen Asylunterkünften zum Schutz der Bevölkerung in Konkurrenz. Der Beitrag prüft die Unterbringung von Asylsuchenden in geschlossenen Unterkünften auf ihre Vereinbarkeit mit der Rechtsordnung der Schweiz. Die Untersuchung führt zum Ergebnis, dass sich geschlossene Asylunterkünfte weder mit dem geltenden Bundesrecht noch mit den Grund- und Menschenrechten vereinbaren lassen.

Inhaltsverzeichnis

  • I. Ausgangslage
  • A. Asylwesen
  • B. Asylunterkünfte
  • 1. Übersicht über die Organisationsstruktur
  • 2. Rechtliche Grundlagen
  • 3. Neustrukturierung
  • 4. Kanton Aargau
  • C. Geschlossene Asylunterkünfte
  • 1. Politische Vorstösse
  • a) Auf Bundesebene
  • b) Im Kanton Aargau
  • c) Im Kanton Luzern
  • 2. Begriff
  • 3. Zielgruppe
  • 4. Zweck
  • II. Kompetenzverteilung: Sind geschlossene kantonale Asylunterkünfte mit dem Bundesrecht vereinbar?
  • A. Grundzüge der Kompetenzverteilung im Ausländer- und Asylrecht
  • B. Kompetenzen für Asylunterkünfte nach AsylG
  • 1. Unterkunftsarten des Asylwesens im Detail
  • a) Empfangs- und Verfahrenszentren des Bundes (Art. 26 Abs. 1 AsylG)
  • b) Testphasenzentren (Art. 112b AsylG)
  • c) Unterkünfte für Asylsuchende der Kantone (Art. 28 AsylG)
  • d) Besondere Unterkünfte für Asylsuchende von Bund und Kantonen (Art. 26 Abs. 1bis AsylG)
  • e) Unterkünfte an Flughäfen (Art. 22 AsylG)
  • 2. Umfang der kantonalen Organisationskompetenzen nach Art. 28 Abs. 2 AsylG
  • 3. Umfang der kantonalen Organisationskompetenz nach Art. 26 Abs. 1bis AsylG
  • 4. Ergebnis
  • C. Kompetenzen für Zwangsmassnahmen nach AuG
  • 1. Zwangsmassnahmen nach AuG
  • a) Ein- und Ausgrenzung (Art. 74 AuG)
  • b) Administrativhaft
  • (1) Kurzfristige Festhaltung (Art. 73 AuG)
  • (2) Vorbereitungshaft (Art. 75 AuG)
  • (3) Ausschaffungshaft (Art. 76 und 77 AuG)
  • (4) Durchsetzungshaft (Art. 78 AuG)
  • (5) Haftanordnung und -bedingungen nach Art. 80 f. AuG
  • 2. Geschlossene Unterkünfte als eine besondere Form der Zwangsmassnahmen?
  • D. Schlussfolgerungen
  • III. Grund- und Menschenrechtliche Anforderungen an geschlossene Asylunterkünfte
  • A. Bewegungsfreiheit
  • 1. Schutzbereich und Eingriff
  • a) Verhältnis zwischen Art. 10 Abs. 2 BV und Art. 31 BV/Art. 5 EMRK
  • b) Freiheitsbegrenzung und -entzug
  • (1) Grundsatz
  • (2) Unterbringung in einer geschlossenen Asylunterkunft
  • (3) Unterbringung in einer normalen und einer besonderen Asylunterkunft
  • (1) Ein- und Ausgrenzungen
  • 2. Kerngehalt
  • 3. Rechtfertigung
  • a) Gesetzliche Grundlage für Tatbestand und Verfahren
  • b) Rechtfertigende öffentliche und private Interessen
  • c) Haftgründe nach Art. 5 Ziff. 1 EMRK
  • (1) Art. 5 Ziff. 1 lit. a und c EMRK: Haft nach gerichtlicher Verurteilung oder Untersuchungshaft
  • (2) Art. 5 Ziff. 1 lit. b EMRK: Beugehaft
  • (3) Art. 5 Ziff. 1 lit. f EMRK: Verhinderung der illegalen Einreise oder Abschiebe- und Ausreisehaft
  • (4) Ergebnis
  • d) Verhältnismässigkeit
  • (1) Eignung
  • (2) Mildere Mittel
  • (3) Zweck-Mittel-Relation
  • 4. Verfahrensgarantien
  • B. Haftbedingungen und Grundversorgung
  • C. Schlussfolgerungen
  • IV. Fazit

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