Jusletter

Die Führungsaufsicht und ihre potenziellen Alternativen

Übergangsmanagement bei Straftätern mit hohem Risikopotential am Ende einer Freiheitsstrafe oder freiheitsentziehenden therapeutischen Massnahme

  • Autoren/Autorinnen: Thierry Urwyler / Thomas Noll / Silja Bürgi / Christoph Sidler / Daniel Treuthardt / Stefan Schmalbach / Elmar Habermeyer
  • Beitragsart: Wissenschaftliche Beiträge
  • Rechtsgebiete: Strafen und Massnahmen. Pönologie, Strafrecht
  • DOI: 10.38023/374c3375-fb5f-48b8-a950-8e00075aad29
  • Zitiervorschlag: Thierry Urwyler / Thomas Noll / Silja Bürgi / Christoph Sidler / Daniel Treuthardt / Stefan Schmalbach / Elmar Habermeyer, Die Führungsaufsicht und ihre potenziellen Alternativen, in: Jusletter 3. Februar 2020
Wie ist mit Straftätern umzugehen, die trotz ungünstiger Kriminalprognose aus Freiheitsstrafen oder freiheitsentziehenden Massnahmen entlassen werden müssen? Könnte die deutsche Führungsaufsicht eine sinnvolle Lösung für solche Fälle darstellen? Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe diskutiert im vorliegenden Beitrag Stärken und Schwächen der Führungsaufsicht und erörtert potentielle Alternativen/Modifikationen. Dabei werden über das gesamte Diskussionspapier hinweg die individuellen Meinungen der Autorinnen und Autoren transparent dargestellt.

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Ausgangslage
  • 2. Sinnhaftigkeit des Übergangmanagements
  • 3. Gesetzliche Ausgangslage
  • 3.1. Existierende Übergangsstrukturen
  • 3.1.1. Freiheitsstrafe
  • 3.1.2. Freiheitsentziehende Massnahmen
  • 3.1.2.1. Stationäre Massnahmen
  • 3.1.2.2. Verwahrung
  • 3.2. Defizitäre Übergangsstrukturen
  • 3.2.1. Aufhebung von und Entlassung aus stationärer Massnahme
  • 3.2.1.1. Aussichtslosigkeit
  • 3.2.1.2. Nichtbewilligung der Verlängerung
  • 3.2.2. Vollverbüsser von Freiheitsstrafen
  • 4. Lösungsansätze
  • 4.1. Führungsaufsicht nach § 68 ff. D-StGB
  • 4.1.1. Regulierungsansatz im Überblick
  • 4.1.1.1. Dogmatisches Modell
  • 4.1.1.2. Inhalt
  • 4.1.1.3. Anordnung der Führungsaufsicht
  • 4.1.1.4. Dauer
  • 4.1.1.5. Beteiligte Organe
  • 4.1.1.6. Durchsetzbarkeit der Weisungen: Strafdrohung (§ 145a D-StGB)
  • 4.1.1.7. Entwicklung der Fallzahlen der Führungsaufsicht
  • 4.1.2. Erwartungen an die Führungsaufsicht
  • 4.1.2.1. Präventionseffekt (FA als Auffangnetz)
  • 4.1.2.2. Strafdrohung (§ 145a D-StGB) als probates Druckmittel
  • 4.1.2.3. Zurückdrängung von Freiheitsentzügen
  • 4.1.3. Juristische Bedenken
  • 4.1.3.1. Mangelndes Strafbedürfnis und Unverhältnismässigkeit
  • 4.1.3.2. FA als Strafnachschlag
  • 4.1.3.3. Unverhältnismässigkeit der Dauer der FA
  • 4.1.4. Praktische Bedenken
  • 4.1.4.1. Net-widening (Ausweitung strafrechtlicher Kontrolle)
  • 4.1.4.2. Kriminalisierung der Führungsbeaufsichtigten
  • 4.1.4.3. Ressourcenproblematik
  • 4.1.4.4. Umsetzbarkeit der Therapieweisung
  • 4.1.4.5. Probleme der Anordnungspraxis
  • 4.1.4.6. Rechtsungleiche Sanktionierung (§ 145a D-StGB)
  • 4.1.5. Evaluationen der Führungsaufsicht bzw. ambulanter Interventionen
  • 4.1.5.1. Weigelt/Homann-Fricke (2006)
  • 4.1.5.2. Sauter, Voss & Dahle (2015)
  • 4.1.5.3. Butz (2016)
  • 4.2. Alternativen zur und Varianten der FA
  • 4.2.1. Alternativen
  • 4.2.1.1. Freiwillige Nachsorgeangebote
  • 4.2.1.2. Ambulante Behandlung (Art. 63 StGB)
  • 4.2.1.3. Modifikation der bedingten Entlassung
  • 4.2.1.4. Bedrohungsmanagement
  • 4.2.1.5. Kindes- und Erwachsenenschutzrecht
  • 4.2.2. Modifikation der Führungsaufsicht
  • 4.2.2.1. Reduzierte Strafdrohung
  • 4.2.2.2. Anbindung der FA an die Katalogtaten der Verwahrung
  • 5. Würdigung
  • 5.1. Perspektive I: Führungsaufsicht als Präventionsfangnetz mit instabilem Wirksamkeitsnachweis
  • 5.2. Perspektive II: Führungsaufsicht als Auffangnetz für den Betroffenen

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