Gibt es eine (rechtlich relevante) „Pflicht“ des Vaters, während der Pubertät des Sohnes durch vermehrte Präsenz in dessen Leben den Entfremdungsprozess zu stoppen?
Hinweis auf ein wichtiges Urteil des Bundesgerichts zur Verwandtenunterstützungspflicht
Familienrecht. Eherecht
Zitiervorschlag: Thomas Koller, Gibt es eine (rechtlich relevante) „Pflicht“ des Vaters, während der Pubertät des Sohnes durch vermehrte Präsenz in dessen Leben den Entfremdungsprozess zu stoppen?, in: Jusletter 8. April 2002
Einem Vater, der ohne einen von ihm zu vertretenden Grund seit rund 25 Jahren keinen persönlichen Kontakt mit seinem Sohn mehr hatte, kann nicht zugemutet werden, für diesen Unterstützungsleistungen nach Art. 328/329 ZGB zu erbringen. Besteht – weil sich der Sohn in der Pubertät aus eigenem Antrieb vom Vater zurückgezogen hat – seit so langer Zeit keine persönliche Bindung mehr, so fehlt es an einer tragfähigen Basis für Solidarität unter den Generationen.
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