Jusletter

Peinliche Strafen – Vom Siegeszug der Scham in der amerikanischen Strafpraxis

Erweiterte Fassung eines Artikels publiziert in: Neue Zürcher Zeitung, 16.9.04 (Nr. 216), S. 45

  • Autor/Autorin: Carlo Caduff
  • Rechtsgebiete: Rechtsphilosophie. Rechtstheorie. Rechtssoziologie
  • Zitiervorschlag: Carlo Caduff, Peinliche Strafen – Vom Siegeszug der Scham in der amerikanischen Strafpraxis, in: Jusletter 18. Oktober 2004
Als abscheulich und «unamerikanisch» bezeichnete Präsident George W. Bush die Handlungen jener Soldaten im irakischen Gefängnis Abu Ghraib, die mittels physischer und psychischer Peinigung Schamgefühle gezielt verletzten, um den Gefangenen geheimdienstlich wertvolle Informationen zu entlocken. – Sehr amerikanisch und durchaus weit verbreitet sind freilich jene Strafen, die amerikanische Gerichte vermehrt bei minderen Vergehen verhängen. Öffentliche Demütigung und Zwang zu erniedrigenden Handlungen muss neuerdings in Kauf nehmen, wer in Amerika sich angetrunken ans Steuer setzt, gegen das Verbot der Prostitution verstösst, oder ungedeckte Checks ausstellt. Was ist das Ziel solcher Strafen, was der Preis?

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