Jusletter

Nulla Minder-poena sine lege

Ein Beitrag zur Umsetzung von aktienrechtsbezogenen Strafbestimmungen in der «Abzockerverordnung»

  • Autoren/Autorinnen: Patric A. Brand / Karl-Marc Wyss / Pascal Zysset
  • Rechtsgebiete: Strafrecht, Aktienrecht, Gesellschaftsrecht, Übriges Verfassungsrecht, Staats- und Beamtenhaftungsrecht
  • Zitiervorschlag: Patric A. Brand / Karl-Marc Wyss / Pascal Zysset, Nulla Minder-poena sine lege, in: Jusletter 27. Mai 2013
Der Beitrag befasst sich mit der Unzulässigkeit von aktienrechtsbezogenen Strafbestimmungen in der vom Bundesrat zu erlassenden «Abzockerverordnung». Nach Ansicht der Autoren verstösst die Aufnahme von Strafbestimmungen auf Verordnungsstufe gegen den Grundsatz «keine Strafe ohne Gesetz». Der Strafrahmen des Initiativtextes lautend auf «Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren und Geldstrafe bis zu sechs Jahresvergütungen» kann nur gestützt auf formell-gesetzliche Normen angedroht werden. Für Tathandlungen, die gegen die Verbotsnormen der Minderinitiative verstossen, kann die Verordnung allenfalls Bussen vorsehen.

Inhaltsverzeichnis

  • I. Einleitung
  • 1. Gang der Ereignisse
  • 2. Gegenstand, Zielsetzung und Fragestellung
  • II. Verfassungsrechtliche Einordnung und Schranken
  • 1. Allgemeines
  • 2. Leitgedanken der Umsetzung
  • 3. Bemerkungen zum Legalitäts- und Gewaltenteilungsprinzip
  • a. Gesetzesvorbehalt nach Art. 31, 36 und 164 BV
  • b. Abweichung bei Notrecht
  • aa. Tragweite von Art. 185 Abs. 3 BV
  • bb. Tragweite von Art. 184 Abs. 3 BV
  • c. Folgerungen
  • d. Keine Abweichung gestützt auf eine Übergangsbestimmung
  • 4. Massgeblichkeit nach Art. 190 BV
  • a. Ausgangslage
  • b. Bindung an Bundesgesetze und Völkerrecht
  • III. Konventionsrechtliche Aspekte
  • IV. Tragweite und Verständnis von Art. 1 StGB
  • 1. Allgemeines zu «nulla poena sine lege»
  • 2. Gesetzesbegriff des Art. 1 StGB
  • a. Ausgangslage
  • b. Streifzug durch Lehre und Rechtsprechung
  • aa. Differenzierung nach der angedrohten Sanktion
  • bb. Zur Regelung mittels Blankettstrafnormen
  • c. Folgerungen für die Umsetzungsdebatte
  • aa. Grundsatz
  • bb. «Und»-Variante
  • cc. «Oder»-Variante
  • 3. Anforderungen der Gesetzesdelegation
  • a. Delegationsvoraussetzungen im Allgemeinen
  • b. Grundsätzliche Bedenken aufgrund der Unbestimmtheit
  • c. Konkretisierungsbedarf am Beispiel des fiduziarischen Verwaltungsrats
  • 4. Folgerungen
  • V. Rechtsfolge: Bundesrechtswidrige Unbeachtlichkeit
  • 1. Ausgangslage
  • 2. Abstrakte Normenkontrolle
  • 3. Konkrete Normenkontrolle
  • VI. Andere Möglichkeiten der Berücksichtigung?
  • 1. Vorwirkung
  • 2. Rückwirkung
  • 3. Vorberücksichtigung
  • VII. Kurzdarstellung
  • Anhang: Auszug aus der Bundesverfassung
  • Literaturverzeichnis
  • Materialien

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