Jusletter

Das Urteil des Bundesgerichts in Sachen Gaba

Fragwürdige Auslegung von Artikel 5 Kartellgesetz durch das Schweizerische Bundesgericht: Grundsätzliche Erheblichkeit von Preis-, Mengen- und Gebietsabreden

  • Autoren/Autorinnen: Nicolas Birkhäuser / Alessandro Stanchieri
  • Beitragsarten: Urteilsbesprechungen
  • Rechtsgebiete: Wettbewerbsrecht
  • Zitiervorschlag: Nicolas Birkhäuser / Alessandro Stanchieri, Das Urteil des Bundesgerichts in Sachen Gaba, in: Jusletter 11. September 2017
Das Bundesgericht hält in seinem Urteil in Sachen Gaba fest, dass Abreden im Sinne von Art. 5 Abs. 3 und Abs. 4 KG allein aufgrund ihrer Qualität grundsätzlich eine erhebliche Wettbewerbsbeeinträchtigung gemäss Art. 5 Abs. 1 KG darstellen, wobei die Umsetzung der Abreden nicht von Bedeutung sei. Eine solche Auslegung führt dazu, dass zahlreiche unschädliche Wettbewerbsabreden ohne Prüfung ihrer Auswirkungen sanktioniert werden – möglicherweise sogar ohne relevanten Bezug zur Schweiz. Der Beitrag analysiert das Urteil und zeigt auf, wo in Bezug auf Art. 5 KG Bedarf für Klärung besteht und was in Bezug auf Art. 4 Abs. 1 KG zu beachten ist.

Inhaltsverzeichnis

  • I. Einleitung
  • II. Das Urteil des Bundesgerichts in Sachen Gaba
  • III. Kritische Analyse der neuen Rechtsprechung in Sachen Gaba
  • 1. Konzept des wirksamen Wettbewerbs
  • 2. Wirkungsorientierter Ansatz
  • 3. Pflicht zum Nachweis der Erheblichkeit im Einzelfall
  • 4. Notwendigkeit einer Erheblichkeitsprüfung
  • 5. Die Regelung in der Europäischen Union
  • 6. Gescheiterte Teilrevision 2012
  • IV. Notwendigkeit einer restriktiven Anwendung von Art. 4 Abs. 1 KG
  • 1. Problematik
  • 2. Bewusstes und gewolltes Zusammenwirken
  • 3. Kausale Verhaltensangleichung
  • 4. Bezwecken einer Wettbewerbsbeschränkung
  • 5. Bewirken einer Wettbewerbsbeschränkung
  • V. Fazit

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