Jusletter

Preisdifferenzierung und Preisdiskriminierung im Kartellgesetz

Eine problematische Praxis

  • Autor/Autorin: Adrian Raass
  • Beitragsart: Beiträge
  • Rechtsgebiete: Wettbewerbsrecht, Kartellrecht
  • Zitiervorschlag: Adrian Raass, Preisdifferenzierung und Preisdiskriminierung im Kartellgesetz, in: Jusletter 24. September 2018
Nach Auffassung der WEKO muss ein marktbeherrschendes Unternehmen Rabatte automatisch gewähren, andernfalls werden diejenigen Kunden, welche keine Rabatte erhalten haben, diskriminiert und ausgebeutet. Diese Rechtsauffassung kommt einem Verhandlungsverbot gleich und wirkt wie eine Meistbegünstigungsklausel. Solche Klauseln führen zu insgesamt höheren Preisen und niedrigeren Absatzmengen. Deshalb ist es auch verfehlt, im Fall von Preisdifferenzierung auf unangemessene Preise für diejenigen Kunden zu schliessen, welche die höheren Preise zu bezahlen haben. Sie hätten bei Einheitspreisen aller Voraussicht nach die gleichen, wenn nicht sogar höhere Preise zu berappen.

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Einleitung
  • 2. Zum Sprachgebrauch: Preisdiskriminierung oder Preisdifferenzierung?
  • 3. Preisdifferenzierung
  • 3.1. Definition
  • 3.2. Preisdifferenzierung gegenüber Kunden, welche in keiner Wettbewerbsbeziehung stehen
  • 3.2.1. Preisdifferenzierung durch Anbieter ohne Marktmacht
  • 3.2.2. Preisdifferenzierung durch marktmächtige Anbieter
  • 3.2.3. Unangemessene Preise bei Preisdifferenzierung durch marktmächtige Anbieter?
  • 3.3. Preisdifferenzierung gegenüber Kunden, welche in einer Wettbewerbsbeziehung stehen
  • 3.3.1. Primary Line Discrimination
  • 3.3.2. Secondary Line Discrimination
  • 3.3.2.1. Wirkungen von secondary line discrimination
  • 3.3.2.2. Secondary Line Discrimination und Behinderung in der Aufnahme oder Ausübung des Wettbewerbs
  • 3.3.2.3. Setzt sich die WEKO-Auffassung durch, kann ein Marktbeherrscher nicht mehr verhandeln
  • 3.3.2.4. Meet the competition?
  • 3.3.2.5. Selbstregulierung des marktbeherrschenden Unternehmens?
  • 4. Zusammenfassung und Fazit

0 Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare

Ihr Kommentar zu diesem Beitrag

AbonnentInnen dieser Zeitschrift können sich an der Diskussion beteiligen. Bitte loggen Sie sich ein, um Kommentare verfassen zu können.