Wissenschaftliche Beiträge DOI: 10.38023/5980b74d-8449-449e-9fb7-bbc17a11313f

Strafrechtlicher Schutz kritischer Infrastrukturen – Schweiz vs. EU (NIS2 und KRITIS-Dachgesetz)

Fabian Teichmann

Rechtsgebiete:

Öffentliches Recht, Handelsrecht

Zitiervorschlag: Fabian Teichmann, Strafrechtlicher Schutz kritischer Infrastrukturen – Schweiz vs. EU (NIS2 und KRITIS-Dachgesetz), in: Jusletter 3. November 2025

Kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung, Gesundheit und Transport bilden das Rückgrat moderner Gesellschaften – ihr Ausfall kann verheerende Folgen haben. Vor dem Hintergrund zunehmender Cyberangriffe untersucht der Beitrag den strafrechtlichen Schutz dieser Strukturen in der Schweiz und der EU. Während die Schweiz mit dem revidierten Informationssicherheitsgesetz (ISG) eine strafbewehrte Meldepflicht für Cyberangriffe eingeführt hat, setzt die EU mit der NIS2-Richtlinie und dem KRITIS-Dachgesetz auf weitreichende Resilienz- und Compliance-Vorgaben. Der Vergleich zeigt deutliche Unterschiede in Normdichte, Sanktionssystematik und regulatorischer Tiefe.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
2. Strafrechtlicher Schutz kritischer Infrastrukturen in der Schweiz
- 2.1. Begriff und Relevanz kritischer Infrastrukturen in der Schweiz
- 2.2. Bundesgesetz über die Informationssicherheit (ISG) und Cybersicherheitsverordnung (CSV)
  - 2.2.1. Einführung der Meldepflicht für Cyberangriffe
  - 2.2.2. Sanktionen bei Verstössen gegen die Meldepflicht
  - 2.2.3. Weitere Inhalte: Ausnahmen und Austausch
- 2.3. Strafrechtliche Relevanz von Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen (StGB)
3. Europäische Entwicklungen: NIS2 und KRITIS-Dachgesetz
- 3.1. NIS2-Richtlinie: EU-weiter Cybersecurity-Rahmen für kritische Sektoren
- 3.2. KRITIS-Dachgesetz und CER-Richtlinie: Physische Resilienz und erweiterter Schutz
4. Vergleichende Bewertung: Schweizer vs. europäische Ansätze
5. Würdigung: Genügt das Schweizer Strafrecht oder besteht Reformbedarf?