Jusletter

Schwerpunkt-Thema: «Unternehmensethik und Corporate Governance»


Geschätzte Leserin,
geschätzter Leser,

Advent - Die (h)eilige Zeit !

Für Juristen und Unternehmen oft etwas hektische Tage: Es gibt verschiedene Angelegenheiten, die möglichst noch im alten Jahr erledigt werden sollten. Bei vielen Unternehmen geht gleichzeitig auch das Geschäftsjahr zu Ende. Neben des oft turbulenten Weihnachtsgeschäftes sind wirtschaftliche und juristische Probleme des Geschäftsabschlusses zu bewältigen.

Anderseits ist die Adventszeit auch die Zeit der Besinnung - es wird in der Bibel gelesen, viele Mitmenschen setzen sich mit grundsätzlichen Fragen des menschlichen Zusammenlebens und der Ethik auseinander.

Jusletter möchte in der vorliegenden Adventsnummer auch den Juristen und Unternehmern zu etwas mehr Beschaulichkeit verhelfen. Deshalb sei die Ausgabe dem Thema «Unternehmensethik und Corporate Governance» gewidmet.

«Eine AG ist ein Grossbetrieb, in dem die leitenden Angestellten so tun, als gehörte er ihnen».

Eine landläufige Meinung, die oft mit dem Schlagwort «Abzocker» verknüpft wird. Leider gibt es (noch) viele Manager und Verwaltungsräte, die mehr Macht als Verantwortung besitzen!

Unter Corporate Governace wird die Gesamtheit der auf die Aktionärsinteressen ausgerichteten Grundsätze verstanden, die - unter Wahrung der Entscheidungsfähigkeit und Effizienz auf der obersten Führungsebene - Transparenz und ein ausgewogenes Verhältnis von Führung und Kontrolle anstreben. Mit Corporate Governace soll ein effizientes System von «checks and balances» den Kräfteausgleich in einer Aktiengesellschaft garantieren.

Es geht somit im wesentlichen um die faire Abgrenzung zwischen eigenen und fremden Interessen. Um den Gegensatz zwischen Eigennutz und Uneigennützigkeit. Mit nachfolgendem Zitat möchte ich Sie in die Thematik einführen und gleichzeitig auch in die weihnächtliche Zeit einstimmen - das grosse Fest der christlichen Nächstenliebe:

Ich bin kein Altruist.
Wenn ich für andere etwas tue, dann aus reinem Eigennutz.
Weil es mich glücklich macht, wenn andere sich freuen.
Weil ich mir dabei gut und wertvoll vorkomme.
Weil ich denke, dass alles, was man Gutes in die Welt setzt, irgendwann auch wieder positiv zurückwirkt.
So trägt die gute Tat den Lohn in sich, und niemand ist mir etwas schuldig.
Ich bin Egoist. Das unterscheidet mich von den Altruisten, die sich dauernd über den Undank der Welt beklagen.

Peter Hohl
(*1941), deutscher Journalist und Verleger, Redakteur, Moderator und Aphoristiker


Indem ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre, frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche, verbleibe ich

mit besten Grüssen

Dr. iur. Markus Reber

Rechtsanwalt und Notar, Solothurn/Bern
Oberassistent am Zivilistischen Seminar
der Universität Bern
Jusletter - Redaktor für Privatrecht