Jusletter

Lieber Herr Prof. Wiegand

Wir erinnern uns noch sehr genau, welchen Blick Sie uns zuwarfen, als wir Ihnen von der Idee einer Fachzeitschrift erzählten, die ausschliesslich digital und zudem jede Woche (Gott bewahre!) erscheinen sollte. Sie standen am Eingang der altehrwürdigen Eugen Huber Bibliothek am Falkenplatz der Universität Bern, es war kurz vor Mittag, Frühling 1999, und Ihr Blick liess einen Rückschluss, ob Sie unsere Idee ernst nahmen oder sich gleich wieder abwenden wollten, nicht zu. Wir waren voller Tatendrang und wollten aus dem Nichts einen Traum - die erste juristische Online-Fachzeitschrift der Schweiz - verwirklichen. Als wir Ihnen unser Vorhaben erläuterten, gab es Skizzen, ein paar Zeilen Code und ein Ideal. Und den Wunsch, diesen Traum mit Ihnen zu realisieren. Warum wir mit Ihnen zusammen arbeiten wollten? Wegen Ihrer fachlichen Kompetenz und Ihrer Erfahrung, Ihrer Offenheit, Ihrem Verständnis für Innovation, und vor allem wegen der Vermutung (die sich bestätigte), dass Ihre hilfsbereite und menschliche Art auch an allen Sonn- und Feiertagen für die Montagsausgabe von Jusletter da sein würde. Warum Sie sich damals an Ihrem 60. Geburtstag auf die Herausgeberschaft eines wöchentlichen Jusletter eingelassen haben, ist uns bis heute nicht ganz klar. War es unser Enthusiasmus? Auf jeden Fall waren und sind wir sehr glücklich darüber.

Wir möchten uns heute - nach 5 Jahren Zusammenarbeit und zum 5. Geburtstag von Jusletter - bedanken. Wir blicken zurück auf eine schöne, wechselvolle Geschichte, die Sie miterlebt und zu einem erheblichen Teil mitgeprägt haben. Wir möchten es nicht unerwähnt lassen, dass diese Geschichte nicht immer leicht war. Erfolg schafft Erwartungen, die wöchentlich erfüllt werden müssen.

Wir bedanken uns auch herzlich bei unseren Redaktorinnen, Redaktoren und Ressortleitern, die Ihnen die vorliegende Jusletter-Ausgabe widmen. Sie finden in dieser Ausgabe Beiträge von Prof. Dr. Marc Amstutz und Sikander von Bhicknapahari («Die Mythen der Revision»), PD Dr. Felix Dasser («Internationale Schiedsentscheide ohne Rechtsmittel: Ab jetzt gilt´s ernst»), Dr. Patrik Ducrey («Revision des Kartellgesetzes - Ablauf der Übergangsfrist»), Prof. Dr. Astrid Epiney («Zur Abgrenzung der Kompetenzen zwischen EU und Mitgliedstaaten»), Prof. Dr. Thomas Locher («Untauglicher Vorschlag für eine Änderung des Instituts der Rentenrevision»), Dr. Markus Reber («Der Umfang des Formzwangs beim Grundstückkauf») und Dr. Grace Schild Trappe («Zur Amerikanisierung des Schweizerischen Wirtschaftsstrafrechts»).

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie alles nur erdenklich Gute in allen Bereichen, die zu einem glücklichen Leben gehören und hoffen, dass Ihnen Jusletter noch viele Jahre Freude bereitet. Herzlichen Glückwunsch zum 65. Geburtstag!

Sarah Montani & Franz Kummer, Mit-Herausgeber
Redaktorinnen, Redaktoren und Ressortleiter
Nils Güggi, Projektleiter