Jusletter

Liebe Leserinnen und Leser

Das Bundesgericht hat in BGE 134 IV 193 vom 13. Juni 2008 erstmals die fahrlässige Übertragung des HI-Virus unter Strafe gestellt. Zu beurteilen war ein älterer Mann, der seine Gelegenheitspartnerin mit dem HI-Virus angesteckt hatte ohne zu wissen, dass er selber HIV-positiv war. Dominik Bachmann nimmt Stellung zu den «unheilvollen Signalwirkungen» dieses Urteils
Die EU-Mitgliedstaaten müssen neu eine Stillhaltefrist für den Abschluss von Vergabeverträgen sowie eine ganze Reihe vorsorglicher Massnahmen und Sanktionen gegen fehlbare Vergabestellen vorsehen. Zahlreiche der eingeführten Änderungen wurden im Vorentwurf zum totalrevidierten Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (VE-BoeB) übernommen. RA Kaspar Luginbühl gibt einen Überblick über den Vorentwurf und hofft, dass die Bestimmung im Gesetz bleibt, wonach ein bereits abgeschlossener Vertrag von der Rechtsmittelbehörde für ungültig erklärt werden kann. Damit würden Einsparungen der öffentlichen Hand in Milliardenhöhe realisierbar.
Wenn der deutsche Gesetzgeber bis Ende Jahr keine Steuerreform umsetzt, darf die Erbschaftssteuer im nächsten Jahr gemäss Bundesverfassungsgericht nicht eingezogen werden. Unter dem Eindruck dieser Drohung haben die Koalitionsparteien ein mehrjähriges Hin und Her beendet und sich auf einen Gesetzestext geeinigt. Prof. Dr. iur. Peter Breitschmid kommentiert die deutsche Erbschaftssteuerreform, die bis Ende Jahr noch durch den Bundestag gezaubert und in Kraft gesetzt werden sollte.
Spannende Lektüre und einen guten Start in die neue Woche wünschen
 

 
          
Daniel Hürlimann   Nils Güggi