Sehr geehrte Leserinnen und Leser
Gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit? Im Analysemodell der nationalen Statistik wird anhand einer Reihe von Faktoren die geschlechtsspezifische Lohndifferenz in eine erklärbare und eine nicht erklärbare aufgeteilt. Die entsprechenden Ergebnisse finden Eingang in die Rechtspolitik und in die Rechtspraxis. Kurt Pärli und Camill Oberhausser prüfen das Diskriminierungspotenzial dieser Faktoren aus juristischer Sicht.
Die Eltern haben für den Unterhalt des Kindes aufzukommen. Das Rangverhältnis zwischen den verschiedenen UnterhaltsgläubigerInnen ist dabei von grosser praktischer Relevanz. Fabia Nyffeler verschafft einen kritischen Überblick und stellt das Rangverhältnis zwischen dem volljährigen Kind sowie dem (Ex-)Ehegatten des Unterhaltsschuldners bzw. der Unterhaltsschuldnerin in den Fokus.
Immer wieder gelangen Gemeinden mit Beanstandungen über die Mandatsführung von Beistandspersonen an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB). Luca Maranta und Daniel Rosch zeigen anhand eines Falles auf, inwiefern eine Gemeinde nach Art. 419 ZGB legitimiert ist, gegen die Amtsführung einer Beistandsperson eine Beschwerde bei der KESB einzureichen.
Im 20. Jahrhundert hat sich die Einteilung der Menschenrechte in drei «Generationen» eingebürgert. Morgane Ventura stellt die Ursprünge und Grenzen der «Generationen» vor und untersucht anhand der ersten zwei «Generationen», wie diese Dichotomie überwunden werden kann, mit dem Ziel, die Menschenrechte als eine Einheit zu verstehen.
Die obligatorische Krankenpflegeversicherung soll nach dem System der Tarifvertragsautonomie funktionieren. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Tarifverhandlungspflicht zwischen Versicherern und Leistungserbringern Lücken und Mängel aufweist. Tomas Poledna, Ralph Trümpler und Gregori Werder geben einen Überblick über die geltende Praxis und die künftigen Entwicklungen und widmen sich der Frage nach dem erforderlichen Rettungsanker für das System.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und einen guten Start in die Woche.
Daphne Röösli
Produktmanagerin Jusletter