Jusletter

Liebe Leserinnen und Leser
 
Die Ausdehnung der Verfassungsgerichtsbarkeit auf Bundesgesetze und die Aufhebung von Art. 190 BV stehen aktuell zur Diskussion. Der Nationalrat und kürzlich die Rechtskommission des Ständerates haben sich bereits hierfür ausgesprochen. In Jusletter wurde diesem umstrittenen Themenbereich eine Schwerpunkt-Ausgabe gewidmet. Die aktuelle Rechtslage sowie die unterschiedlichen politischen Standpunkte stellt Dr. Martin E. Looser dar. Er zeigt eine Alternative auf, wie der Gehalt von Art. 190 BV in aktualisierter und in einer rechtsstaatlich konformeren Art und Weise weiter bestehen könnte.
 
Suzette Sandoz kommentiert den Entscheid des Bundesgerichts vom 5. Mai 2011 zur Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare. Problematisiert wird die möglicherweise diskriminierende Wirkung von Art. 28 PartG. Als Fazit gilt, dass eine Adoption immer zum Wohle des Kindes geschehen sollte und nicht aus einer anderer Motivation heraus.
 
Der Auswahl von psychiatrischen und psychologischen Sachverständigen im Strafprozess widmen sich Dr. Tom FrischknechtEliane Schneider und Stefan Schmalbach. Sie plädieren dafür, psychologische Sachverständige den psychiatrischen gleichzustellen und die Qualitätssicherung durch forensische Zusatzqualifikationen zu gewährleisten.
 
Auch die Zulässigkeit sog. Staatstrojaner nach der aktuellen Gesetzeslage bietet weiterhin Diskussionsbedarf. Olivier Jotterand, Dr. Jérémie Müller und Jean Treccani ziehen die gegensätzlichen Meinungen, die in den Beiträgen von Dr. Thomas Hansjakob (Einsatz von GovWare – zulässig oder nicht?, in : Jusletter 5. Dezember 2011) und  Dr. Sylvain Métille (Les mesures de surveillance prévues par le CPP, in: Jusletter 19. Dezember 2011) vertreten wurden, heran und sprechen sich eindeutig für die Anwendbarkeit der StPO aus.
 
Die Krise in Syrien dauert trotz UNO-Anwesenheit an. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden mehr als 9’000 Menschen, überwiegend Zivilisten, seit dem Beginn der Proteste im März 2011 getötet. PD Dr. Patricia Egli untersucht, welche Rolle das Völkerrecht in dieser Krise angesichts der systematischen und schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen spielt.
 
Am kommenden Pfingstmontag erscheint kein Jusletter. Wir wünschen Ihnen schöne Feiertage und freuen uns darauf, Sie zur nächsten Ausgabe am 4. Juni 2012 wieder begrüssen zu dürfen.
 
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre und einen guten Start in die neue Woche.
 
   
Simone Kaiser Sarah Montani
RA, stellv. Verlagsleiterin
Leiterin Jusletter
Mitinhaberin Weblaw AG

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