Jusletter

Sehr geehrte Leser*innen

Die Entwicklung im Bereich Gesundheit und medizinische Forschung schreitet rasant voran, bietet neue Möglichkeiten und wirft gleichzeitig rechtliche und ethische Herausforderungen auf. In diesem dynamischen Umfeld sind wir stolz darauf, eine Sammlung von Artikeln zu präsentieren, die einige der drängendsten und innovativsten Probleme behandeln.

In einer Welt, in der Gesundheitsdaten zu einem kostbaren Gut für die Forschung geworden sind, zeichnet sich das neuartige Konzept der dynamischen Einwilligung als zukunftsweisende Lösung ab. Marion Huggler, Anja L. Frei, David Schneider und Julian Mausbach analysieren dieses Konzept im Hinblick auf die Bedürfnisse der Forschung und die Achtung des Selbstbestimmungsrechts der Teilnehmenden.

Häusliche Gewalt kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Betroffenen haben. Brigitte Tag und Martin Wyss untersuchen die Rechte und Pflichten von Ärztinnen und Ärzten, die mit dieser komplexen Realität konfrontiert sind, und beleuchten die Dilemmata im Zusammenhang mit der Vertraulichkeit und der Interaktion mit den Behörden.

Das Epidemiengesetz (EpG) spielt eine wichtige Rolle beim Schutz vor übertragbaren Krankheiten. Jörg Allmendinger wirft die Frage auf, ob aus dem EpG Pflichten für Personen abgeleitet werden können, die in Pflegeeinrichtungen arbeiten, um insbesondere Patient*innen und Bewohner*innen besser zu schützen. 

Die Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen ist eine wichtige Herausforderung im öffentlichen Gesundheitswesen. Florian Vock, Caroline Suter und Thomas D. Szucs geben einen Überblick über die rechtlichen Optionen zur Verbesserung des Zugangs zu HIV-Tests, wobei primär die finanziellen Auswirkungen berücksichtigt werden.

Öffentlich-private Partnerschaften entwickeln sich zu einem potenziellen Instrument im Kampf gegen nichtübertragbare Krankheiten. Allerdings werfen diese Zusammenarbeitsformen Fragen über den Einfluss der Industrie und die Gefahr von Interessenkonflikten auf. Alice Bryk Silveira und Mélanie Levy ergründen das Potenzial und die Fallstricke dieser innovativen Kooperationen.

Die Reform der einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen in der Schweiz ist ein ehrgeiziges Projekt. Dominique Vogt zeichnet den bisherigen Weg nach und beleuchtet die Herausforderungen, die sich bei dieser Umgestaltung unseres Gesundheitssystems stellen.

Die Genetik revolutioniert die Medizin, auch bei Kindern. Der interdisziplinäre Artikel von Johanna Eichinger, Anne-Sylvie Dupont, Stuart McLennan, Isabel Filges, Insa Koné und Bernice Elger untersucht die Herausforderungen und Chancen der Erstattung von genetischen Untersuchungen bei Kindern und fokussiert dabei auf die Überlegungen von Experten aus Deutschland und der Schweiz.

In seiner Rezension kommentiert Philippe Hofstetter das von Claudia Seitz verfasste «Repetitorium Gesundheitsrecht».

Wir hoffen, dass diese Artikelsammlung innovative Ideen bietet, konstruktive Debatten auslöst und zu einer gründlichen Reflexion darüber anregt, wie sich das Gesundheitswesen und die Forschung weiterentwickeln.

Im Namen aller Mitherausgebenden dieser Sonderausgabe und des IDS wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre.

Prof. Dr. iur. Mélanie Levy, Neuenburg
Mitherausgeberin der Schwerpunktausgabe Gesundheitsrecht

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